Ambivalenzen und Paradoxien der Zugehörigkeit. Heimat, Nation und eine "HalluziNation" von Yoko Tawada

PERRONE CAPANO LUCIA
2014-01-01

Abstract

Mit den Ambivalenzen und Paradoxien der Zugehörigkeit und mit dem Verhältnis zwischen Heimat, Nation und Fremde setzt sich das Schreiben von sogenannten Migrations-Autoren oder Autoren außerhalb ihrer Muttersprache auseinander. Ihre Werke repräsentieren eine Literatur abseits des nationalen Kanons, die sich gleichzeitig auch gegen die Idee einer einheitlichen globalisierten Welt richtet. Diese Werke werden zu Orten des Überdenkens, zu Räumen einer ImagiNation oder einer HalluziNation – nach einem Text von Yoko Tawada (2004) –, in denen kulturelle Orientierung radikal neu durchdacht und die fantomatische Dimension des nationalliterarischen Diskurses enthüllt wird. Wenn Heimaten sich als Territorien durch ihre Festigkeit auszeichnen, bietet paradoxerweise für die Erzählerin-Protagonistin von Tawadas Textes gerade das bewegliche Flugzeug ein Ort im Bodenlosen, eine Geborgenheit, vielleicht eine Art Heimat, die sich aber auch nur als eine HalluziNation erweist.
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