Die 1755 verfasste Schrift Principiorum primorum cognitionis metaphysicae nova dilucidatio enthält eine Bestimmung der Willensfreiheit, die ein konsequentes Ergebnis der relevanten Erneuerung im Rahmen der Ontologie der ersten Philosophie Kants darstellt. Mein Beitrag betrifft insbesondere die in der Schrift geführten Auseinandersetzung mit Crusius, dessen Wertung im Vergleich mit der Wolff’schen Schule Kant nicht vermeidet, zwei Hauptlehren seines Ansatzes zu kritizieren. Erstens sieht Kant eine Beziehung zwischen der Freiheitsbegriff und dem Satz des zureichenden Grundes vor, die wichtige Elemente der Ethik Crusius’ in Frage stellen. Zweitens stellt Kant der Theorie der Spontaneität Crusius’ dadurch gegenüber, daß er Crusius’ Verteidigung der Willkürsfreiheit als Gleichgültigkeit wie beim Gleichgewicht kritisiert.
Kants Begriff der Freiheit in der Nova Dilucidatio
Emanuele Cafagna
2018-01-01
Abstract
Die 1755 verfasste Schrift Principiorum primorum cognitionis metaphysicae nova dilucidatio enthält eine Bestimmung der Willensfreiheit, die ein konsequentes Ergebnis der relevanten Erneuerung im Rahmen der Ontologie der ersten Philosophie Kants darstellt. Mein Beitrag betrifft insbesondere die in der Schrift geführten Auseinandersetzung mit Crusius, dessen Wertung im Vergleich mit der Wolff’schen Schule Kant nicht vermeidet, zwei Hauptlehren seines Ansatzes zu kritizieren. Erstens sieht Kant eine Beziehung zwischen der Freiheitsbegriff und dem Satz des zureichenden Grundes vor, die wichtige Elemente der Ethik Crusius’ in Frage stellen. Zweitens stellt Kant der Theorie der Spontaneität Crusius’ dadurch gegenüber, daß er Crusius’ Verteidigung der Willkürsfreiheit als Gleichgültigkeit wie beim Gleichgewicht kritisiert.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.